Um das "Mosaico della Lupa" rankt sich in der Bevölkerung der Aberglaube, das es Unglück bringe, die Wölfin zu betreten. 1953 wurde das Mosaik in viermonatiger Arbeit vom Mosaikmeister Giuseppe Nicolardi auf der Piazza Sant' Oronzo geschaffen und wurde bald zu einem Wahrzeichen der Stadt Lecce. Nachdem Touristen anfingen, lose Mosaiksteine als Souvenir mitzunehmen, wurde es 2017 von der Firma Nicolì wiederhergestellt. Bei der Präsentation des restaurierten Kunstwerkes im Juli 2017 war auch der inzwischen 99-jährige Giuseppe Nicolardi anwesend. In bewegten Worten berichtete er von der Entstehung des Werkes.
Die sagenhafte Gründung von Lecce liegt im Jahr 1211 v.Chr. Danach folgten Eroberungen, Aufstiege und Untergänge. Ihre Blütezeit begann 1550 unter dem Habsburger Karl V., der die Stadt zu einem stark befestigten Verwaltungszentrum ausbauen ließ. Für viele Bauwerke wurde der leicht zu bearbeitende Tuffstein der Umgebung verwendet, der die Bildhauer zu reichem und verspieltem Gebäudeschmuck, dem Lecceser Barock, anregte. Nachteil der leichten Bearbeitbarkeit des Tuffs ist seine geringe Widerstandskraft gegenüber den Witterungseinflüssen der Umwelt.